Post Holiday Syndrom - Warum der Wiedereinstieg nach dem Urlaub so schwerfällt - und was hilft
- janinebernkurth
- 18. Juli 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Feb.
Urlaub: Erholung, Abenteuer oder Flucht?
Urlaub – für die einen bedeutet er pure Entspannung, für andere Abenteuer, für manche sogar eine Flucht aus dem Alltag. Eines aber haben alle gemeinsam: Sie bieten eine willkommene Abwechslung. Egal, ob wir am Strand relaxen, Städte erkunden, Berge erklimmen oder einfach nur auf Balkonien die Seele baumeln lassen – die Auszeit fühlt sich oft kurzweilig an.
Urlaub vorbei: Fünf Gründe warum der Jobeinstieg schwer ist
Und dann ist er plötzlich da – der erste Arbeitstag nach dem Urlaub. Viele kennen das flaue Gefühl in der Magengegend, wenn der Alltag wieder beginnt. Aber warum ist dieser Tag eigentlich so herausfordernd? Hier sind die fünf häufigsten Gründe:
1. Realitätsschock
Nach einer Phase mit mehr Freiheit und Eigenbestimmung trifft uns der Alltag mit voller Wucht. Statt entspannten Tagen müssen wir uns wieder festen Strukturen und Anforderungen beugen. Dieser plötzliche Wechsel kann überwältigend sein – und das Bedürfnis nach einer erneuten Pause wecken.
2. Biorhythmus aus dem Takt
Selbst ohne Fernreise verändert sich im Urlaub oft unser Schlafrhythmus. Wir gehen später ins Bett, schlafen länger und passen uns eher unseren natürlichen Bedürfnissen an. Der abrupte Wechsel zurück zu Weckerklingeln und festen Arbeitszeiten fordert Körper und Geist heraus.
3. Das Post Holiday Syndrom
Während des Urlaubs sorgen neue Eindrücke für Glücksmomente – unser Gehirn schüttet Endorphine aus. Zurück im gewohnten Umfeld fällt diese Dopamin-Dusche plötzlich weg. Das kann ein emotionales Tief auslösen, das als Post Holiday Syndrom bekannt ist. Die Alltagsroutine erscheint im Vergleich oft monoton und weniger inspirierend.
4. Informationsflut
Während wir entspannt waren, lief die Arbeit weiter. Das bedeutet am ersten Tag oft eine Flut an E-Mails, Meetings und To-Dos. Doch unser Gehirn ist noch im Ferienmodus, was das Aufarbeiten zusätzlich erschwert.
5. Produktivitätsdruck
Unsere Leistungsgesellschaft kennt keine Verschnaufpause. Viele spüren den Druck, direkt wieder voll leistungsfähig zu sein – sei es durch eigene Ansprüche oder Erwartungen von Kolleg:innen. Dieses schlechte Gewissen verstärkt den Stress zusätzlich.
So gelingt der Wiedereinstieg entspannter
Um den ersten Tag nach dem Urlaub angenehmer zu gestalten, helfen diese Strategien:
✅ Vorbereitung: Plane bereits vor dem Urlaub einen sanften Wiedereinstieg. Blockiere dir am ersten Tag bewusst Zeit für E-Mails und Organisation.
✅ Step by step: Vermeide gleich am ersten Tag wichtige Meetings oder anspruchsvolle Aufgaben. Gönn dir etwas Zeit zum Ankommen.
✅ Entspannung einbauen: Nimm dir bewusst kleine Pausen, atme tief durch oder mach einen kurzen Spaziergang. Das hilft, den Stresspegel zu senken.
✅ Realistisch bleiben: Es ist völlig normal, nicht sofort wieder bei 100 % zu sein. Urlaub dient der Erholung – und genau die macht langfristig leistungsfähiger.
✅ Austausch mit Kolleg:innen: Sprich über deinen Urlaub, hör dir Reisegeschichten an. Das lockert die Atmosphäre und zeigt, dass Work-Life-Balance wichtig ist.
Ein zusätzlicher Tipp: Wenn möglich, starte erst zur Wochenmitte. Ein kurzer erster Arbeitsblock bis zum Wochenende kann den Übergang erleichtern. Auch ein Urlaubsfoto am Arbeitsplatz kann helfen, sich mental noch ein bisschen in der Erholungsstimmung zu halten.

Was Unternehmen für ihre Mitarbeitenden tun können
Nur wenige Unternehmen machen sich Gedanken darüber, wie sie den Wiedereinstieg nach dem Urlaub erleichtern können. Dabei ist genau das ein wichtiger Faktor für Mitarbeiterbindung und Wohlbefinden.
Ein wertschätzender Umgang beginnt bereits mit einem einfachen Satz: „Schön, dass du wieder da bist!“ Statt Mitarbeitende direkt mit Aufgaben zu überhäufen, können Führungskräfte den Übergang bewusst gestalten – etwa durch eine sanfte Wiedereingliederung ohne sofortigen Druck.
Zudem lohnt es sich, Urlaube als wertvollen Bestandteil einer nachhaltigen Arbeitskultur zu sehen. Denn ausgeruhte und motivierte Mitarbeitende bringen langfristig bessere Ergebnisse als ausgepowerte Workaholics.
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Herzliche Grüße von der Urlaubsrückkehrerin 🏝️
Janine