Vorsätze für das neue Jahr: So baust du am leichtesten gesunde Gewohnheiten auf
- janinebernkurth
- 5. Dez. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Feb.

Der Jahreswechsel ist für einige wie eine magische Einkehr nach einer langen Wanderung. Ankommen. Ausruhen bei schöner Aussicht. Und stärken. Die Zeit um den Jahreswechsel bietet sich an, sich selbst wichtige Fragen zu stellen. Bin ich den Weg gegangen, der zu mir passt? Habe ich meine Schritte bewusst gesetzt, oder war ich einfach nur unterwegs? Welche Momente waren tief und erfüllend? Was hat das Herz vor Freude hüpfen lassen, was war inspirierend oder hat Kraft gegeben?
So ein Rückblick schafft Klarheit, weil du eher erkennst, was du willst. Womöglich kannst du dir dann neue Ziele setzen, die dich mehr begeistern. Oder alte Gewohnheiten ablegen, die nicht mehr zu dir passen. Anfang Januar ist die Motivation auch noch bei vielen riesig, aber schon wenige Wochen später verfallen die meisten wieder in ihre Muster. Damit dir das nicht passiert, möchte ich dir zeigen, wie du mit Leichtigkeit und Freude neue Gewohnheiten aufbauen kannst – und zwar so, dass sie langfristig bleiben.
Warum scheitern so viele Vorsätze?
Der häufigste Grund, warum Vorsätze für das neue Jahr scheitern, ist, dass sie zu groß und zu unflexibel sind. Ein radikaler Verzicht oder der Versuch, von heute auf morgen den perfekten Lebensstil zu führen, überfordert uns oft. Unser Gehirn liebt Routinen, und es dauert, bis neue Gewohnheiten so stark werden, dass sie ganz natürlich in unseren Alltag integriert sind. Angeblich benötigen wir etwa zwei Monate, bis eine regelmäßige Veränderung als eine neue Routine etabliert ist. Solange brauchen der Körper und das Gehirn für die Gewöhnung.
Vor kurzem habe ich das nach einer Renovierung selbst erlebt als ich einen Küchenschrank umgeräumt hatte. Ich brauchte Wochen und gefühlte hundert Mal bis ich mich an den neuen Ort einiger Lebensmittel gewöhnte. Also habe bitte Geduld. Wir überschätzen uns meistens kurzfristig, geben dann auf, und unterschätzen uns langfristig. Deshalb unbedingt am Ball bleiben, das Gehirn tickt halt so.
Schritt 1: Kleine Schritte statt großer Sprünge

Der Schlüssel – auch aus meiner eigenen Erfahrung – zu gesunden Gewohnheiten liegt in der Kontinuität – nicht in Perfektion. Starte mit winzigen Veränderungen, die du problemlos in deinen Alltag einbauen kannst. Wenn du dir zu viel auf einmal vornimmst, klappt es eher selten. Hier ein paar Beispiele:
Statt täglich eine Stunde Sport zu treiben, starte mit 5 Minuten Bewegung am Morgen. Das kann ein kurzes Stretching, ein Spaziergang oder ein paar Yoga-Übungen sein.
Reduziere ungesunde Snacks nicht komplett, sondern ersetze z. B. eine Mahlzeit pro Woche durch eine gesunde Alternative.
Kleine Schritte wirken anfangs unscheinbar, aber sie legen das Fundament für dauerhafte Veränderungen. Sobald die Mini-Gewohnheit sitzt, kannst du sie erweitern. Das ist realistischer als ein neuer Lebenswandel. Also häng die Latte nicht so hoch und bleibe auf diese Weise auf Erfolgskurs.
Schritt 2: Gewohnheiten mit etwas Angenehmem verbinden
Unser Gehirn liebt Belohnungen! Wenn du eine neue Gewohnheit direkt mit etwas Positivem verknüpfst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du sie auch beibehältst. Beispiele:
Höre beim Aufräumen deine Lieblingsmusik.
Verknüpfe Lernen bspw. mit einem entspannenden Tee-Ritual, einen angenehmen Raumduft oder stelle dir für die Lernzeit einen Timer, sodass du nach der Anstrengung relaxen kannst.
Wenn du mehr Wasser trinken möchtest, nutze dafür eine besonders schöne Tasse oder Trinkflasche.
Das Ziel ist, die neue Gewohnheit so angenehm wie möglich zu gestalten – dann fühlt sich die Veränderung nicht so nach „Arbeit“ an.
Beginn der Rauhnächte
Ein Comeback erleben in unserem Kulturkreis die sogenannten Rauhnächte. Sie haben ihre Ursprünge in heidnischen, keltischen und germanischen Traditionen. Der Name leitet sich vermutlich von „rauh“ im Sinne von „haarig“ (bezogen auf Tierfelle und den wilden Charakter dieser Nächte) ab oder von „Rauch“ wegen der verbreiteten Reinigungsrituale mit Räucherwerk.
Die Rauhnächte, die traditionell vom 25. Dezember bis zum 6. Januar gefeiert werden, gelten als eine Zeit des Übergangs und der Reflexion. Jede der zwölf Nächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres und sie laden dazu ein, innezuhalten, das vergangene Jahr zu würdigen, und sich auf die kommenden zwölf Monate vorzubereiten. Sie verbinden die Ursprünge alter Traditionen mit einer modernen, spirituellen Praxis, die zum Loslassen und zur Neuausrichtung inspiriert.
Kleine Rituale wie Tagebuchschreiben oder Entspannungsmusik können dir an diesen Tagen dabei helfen deine Gedanken zu sortieren und Ziele klarer zu sehen oder zu formulieren, um dann mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten.
Ach ja und Zahlen helfen hier tatsächlich: Manche Ziele mit einem konkreten Wert zu versehen, erhöht die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs. Ich beispielsweise wollte regelmäßig Yoga machen. Ich habe mir 10 Minuten am Morgen vorgenommen. Ich habe es durchgezogen. Das heißt, ich werde im abgelaufenen Jahr mehr als 60 Stunden Yoga praktiziert haben. Das hört sich für mich mega an!
Schritt 3: Visualisiere deine Vorhaben
Stell dir gedanklich vor, wie dein Alltag aussehen soll, wenn du deine neuen Gewohnheiten umgesetzt hast. Schreib es auf oder nutze Bilder und Klebezettel z. B. am Spiegel als Motivation. Es hilft dir, den Fokus zu behalten oder dich zu überwinden, wenn der innere Schweinehund übermächtig werden will.
Schritt 4: Baue Anker in deinen Alltag ein
Ein Gewohnheitsanker ist eine bestehende Routine, an die du eine neue Gewohnheit „andockst“. Beispiele:
Nach dem Zähneputzen zwei Minuten Augen schließen und einen guten Tag vorstellen.
Beim Morgenkaffee gleich ein Glas Wasser trinken.
Nach der Arbeit direkt Sportkleidung anziehen.
Diese Verknüpfungen helfen deinem Gehirn, die neue Gewohnheit schneller zu verinnerlichen. Probiere es mal aus, es funktioniert!
Schritt 5: Zeige dir gegenüber Mitgefühl
Dass es dauert bis eine neue Gewohnheit zur Routine wird, das weißt du jetzt. Wenn du einen Tag auslässt oder „scheiterst“, ist das völlig in Ordnung. Empfinde das nicht als Makel. Nachdem Thomas Alva Edison tausende erfolglose Versuche hinter sich hatte, um die Glühbirne zu erfinden, empfand er das auch nicht als Versagen. Es waren viele Wege, wie es nicht funktionierte. Scheitern bringt in vielen Fällen eine Lektion mit sich, die aber trotzdem in Richtung Ziel näherbringt. Wichtig ist, dass du weitermachst, vielleicht etwas an deinen Strukturen anpasst und dich nicht entmutigen lässt. Fortschritt ist keine gerade Linie – und das muss er ja auch nicht sein.
Vorsätze für das neue Jahr: Ein sanfter Neustart für 2025
Das neue Jahr bietet dir die Chance, auch ohne Druck etwas Neues zu starten oder Dinge zu verändern. Hier sind ein paar einfache, gesunde Gewohnheiten, die sich perfekt für den Jahresbeginn eignen:
Dankbarkeitsritual: Halte dir jeden Abend vorm Einschlafen 3 Dinge vor Augen, für die du dankbar bist. Dieses gute Gefühl ist ein ganz toller Bote an deinen Körper und Geist für die Regeneration und Entspannung während des Schlafs.
Mehr kleine Bewegungseinheiten in den Alltag einbauen: Geh die Treppe statt des Aufzugs oder mach eine extra Runde durch den Park nach der Arbeit.
Digitale Auszeiten: Starte mit 15 Minuten am Tag ohne Handy – z. B. nie vor dem Frühstück.
Achtsames Essen: Iss eine Mahlzeit am Tag ohne Ablenkung (keine Bildschirme) und genieße die Aromen langsamer und bewusster.
Fazit: Mach es leicht, mach es freundlich und lass dir auch helfen

Gesunde Gewohnheiten aufzubauen ist kein Sprint, sondern eher ein Spaziergang. Der Schlüssel liegt darin, klein zu starten, flexibel zu bleiben und auf sich selbst zu achten. Ist der Stein dann ins Rollen gebracht, verliert die Gesamtetappe meist schnell ihren Schrecken. Manchmal kann es auch klug sein, sich unterstützen zu lassen. Denn häufig verpuffen Vorhaben, weil wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen.
Sobald die ersten passenden Schritte stehen, brauchst du nur einen Fuß vor den anderen zu setzen und weiterlaufen. Zum Glück gibt es heutzutage viele Möglichkeiten sich begleiten zu lassen, auch über Apps. Durch solche Helfer oder Tracking bleibst du wahrscheinlicher am Ball. Im Idealfall sollte ein Veränderungsprozess eine bewusste und natürliche Erfahrung sein, bei der man sich mit Wohlwollen begegnet. So wird der Prozess zu einer Sache, die man auch gerne wiederholt.
Vielleicht fragst du dich auch... was will ich wirklich?
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Nur das Beste für Dich,
Janine